Erstellung von Vermittlungsangeboten
- Wir erarbeiten für Ihr Museum Führungskonzepte, Workshops und andere Vermittlungsangebote zu den Inhalten Ihrer Ausstellungen
Führungen bestehen nicht nur daraus, durch ein Museum zu gehen und Inhalte zu referieren. In vielen Museen gibt es zu viele Inhalte, um sie im Rahmen einer Führung darzustellen. Doch was kann weggelassen werden? Was muss ergänzt werden? Welche Exponate verdienen eine genauere Erklärung, welche können allgemeine Informationen unterstützen? Und welche Informationen kann ich den Besuchern geben, die nicht in der Ausstellung abgedeckt sind, aber für das Verständnis derselben nützlich sind? Mit welchen Informationen schaffe ich den Spagat dazwischen, die Besucher nicht zu überfordern, ihnen aber gleichzeitig so viel Information zu geben, dass sie Ihr Museum mit dem Gefühl verlassen, etwas Neues gelernt zu haben? In welchen Teilen der Ausstellung kann länger verweilt werden und wo nicht? Wie kann in einer Führung Barrierearmut oder gar -Freiheit gewährleistet werden? Was ist Besucheraktivierung und wie erreiche ich diese. Und wie lang sollte eine Führung eigentlich sein?
Ein gutes Führungskonzept beantwortet diese und weitere Fragen, gibt dem oder der Führenden eine Hilfe, sich ganz auf seine oder ihre Besuchergruppe zu konzentrieren.
In klassischen Workshopformaten gibt es ähnliche Probleme, wie bei Führungen. Schon die Frage, an wen genau sich ein Workshop richtet, hat es oft in sich. Die Teilnehmer brauchen Inhalte, die sie interessieren, es muss eine Zeitplanung aufgestellt werden, Arbeitsbögen müssen erstellt werden, Präsentationen und eventuelle digitale Unterstützungen müssen vorbereitet werden.
- Wir planen für Ihre Ausstellung Veranstaltungen zu besonderen Gelegenheiten wie Museumsnächten, Vernissagen und Finissagen, Denkmalstagen und ähnlichen Anlässen und führen diese auch durch
Keine Zeit? Keine Idee? Keine personellen Kapazitäten? Es gibt viele Gründe, warum man mal einen besonderen Termin ausfallen lassen muss. Wir füllen die Lücke mit Angeboten, die individuell auf ihr Haus zugeschnitten sind und die wir gemeinsam mit Ihnen erarbeiten.
- Wir erarbeiten Unterrichtsmaterialien, die sich an den aktuellen Fachanforderungen und den schulischen Gegebenheiten der Umgebung orientieren
Will man mit Schulen arbeiten, ist es nicht damit getan, sich grob an Themen zu orientieren. Die Fachanforderungen der Länder sehen vor, dass bestimmte Inhalte in bestimmten Klassenstufen bearbeitet werden. Wiederum sind diesen Inhalten fachmethodische Schwerpunkte zugeteilt. Eine Unterrichtseinheit zur Industrialisierung findet in Schleswig-Holstein beispielsweise in der 11. Klasse statt. In ihr soll thematisch zu „Die Revolution der Produktionsmittel
(Produktivkräfte) durch die Industrialisierung“ und zumeist mit den Materialien „Bilder, Statistiken, Adam Smith 1776 Über Arbeitsteilung“ gearbeitet werden. Eine auf Ihr Museum bezogene Unterrichtseinheit, die sich auch an diesen Richtlinien orientiert, hat deutlich größere Chancen, von Lehrerinnen und Lehrern wahrgenommen und durchgeführt zu werden, als eine Unterrichtseinheit, die sich zwar an ältere Schülerinnen und Schüler richtet, dabei aber auf Zeitzeugenberichten aufbaut und sich auf soziale Fragen der Industrialisierung konzentriert. Ebenso wichtig sind gute, vorgefertigte Materialien, die die Lehrerinnen und Lehrer nur noch ausdrucken müssen und gut lesbare Stundenablaufpläne.
Ausbildung und Betreuung
- Wir bilden Ihre Mitarbeiter in der Gestaltung von Führungen und Veranstaltungen aus. Dies umfasst sowohl inhaltliche Aspekte als auch Fragen von Sprechtechniken, Stimmbildung und Präsenz
Führungen sind bei weitem keine leichte Angelegenheit. Das fängt schon mit der geführten Gruppe an. An eine Führung für eine Seniorengruppe stellen sich völlig andere Anforderungen, als an eine Führung für einen Kindergeburtstag oder einen Firmenausflug. Das betrifft sowohl die Inhalte (das Vorwissen der Besucher unterscheidet sich oft stark von Gruppe zu Gruppe) als auch Aufenthaltszeiten, Sprechgeschwindigkeit, Umgebungswahrnehmung und viele andere Faktoren.
Das Sprechen vor größeren oder eher unruhigen Gruppen hat seine ganz eigenen Tücken. Wohl kein/e Museumsführer/in hat sich noch nie zum Feierabend mit heiserer Stimme verabschiedet, frustriert von der wenig aufmerksamen Gruppe. So etwas lässt sich nicht vermeiden, aber sehr wohl vermindern. Sprechweise, Körperhaltung, Lautstärke und Tonfall sind die Werkzeuge, auch schwierigere Gruppen einzufangen. Das richtige Atmen und Sprechen schont die Stimme und vermindert Heiserkeit nach der Arbeit. In Zusammenarbeit mit der renomierten Gesangstrainerin Susanna Proskura helfen wir Ihren Mitarbeiter/innen genau diese Techniken zu erlernen und einzuüben.
- Wir erarbeiten für Sie und mit Ihnen Konzepte einer vermittelnden Besucherbetreuung nach dem Vorbild der freien Wirtschaft und schulen das Personal nicht nur in inhaltlichen und gestalterischen Themen sondern auch in Fragen von Sicherheit, Barrierefreiheit und Besucheransprache
In der freien Wirtschaft sind professionelle Besucherbetreuer/innen längst eine etablierte Größe. Eine professionelle Besucherbetreuung ist ein sehr gutes Werkzeug, um dafür zu sorgen, dass die Besucher/innen sich später positiv an Ihr Haus erinnern. Eine Besucherbetreuung kann Menschen empfangen und leiten, sie kennt alle Notausgänge und Fluchtwege, sie kennt ihre Ausstellung und kann den Besucher/innen spannende Informationen geben, sie belebt das Haus und schafft Erinnerungen. Ein Audioguide kann einen echten Menschen nicht ersetzen. Und von Zeit zu Zeit setzt sie auch die Regeln des Hauses durch. Manchmal ist die Besucherbetreuung sogar das, woran sich die Menschen am ehesten erinnern. In den Google-Rezensionen eines früheren Arbeitsplatzes stehen immer wieder Dinge wie „zu teuer, zu klein, zu eng aber Mitarbeiter XY war sehr freundlich und wir konnten viele spannende Sachen lernen“ und es gibt nur sehr wenige Rezensionen, in denen nicht auf die freundlichen Mitarbeiter verwiesen wird, oft mit Sätzen wie „ein Stern mehr für die tollen Mitarbeiter“.
Dafür ist es aber nötig, die Besucherbetreuer/innen gut zu schulen, ihnen alle Hilfen an die Hand zu geben, die ihnen ihren Job erleichtern. Es reicht nicht, einem Studenten oder Volontär die Tür aufzuschließen. Ihre Mitarbeiter/innen müssen natürlich inhaltlich geschult sein, jedoch sind Themen wie Aufmerksamkeit, Besucheransprache, Hierarchien, Zuständigkeiten und Eskalationsstufen (an wen wende ich mich, wenn XY passiert?) ebenso wichtig.
- Wir bilden Sie und Ihre Mitarbeiter darin aus, Materialien und Formate für Schulen selber zu erstellen. Wir erklären, was eigentlich Fachanforderungen sind und warum diese wichtig sind, warum es einen gewaltigen Unterschied macht, ob eine 9. oder eine 10. Klasse einer Gemeinschaftsschule kommt, wie man an Schulen heran treten kann und was für Lehrer und Lehrerinnen bei einem Museumsbesuch wichtig ist
Schulen an ein Museum zu binden ist aufwändig und erfordert einen gewissen personellen Aufwand, es lohnt sich allerdings sehr. Man baut sich einen treuen und immer wieder kehrenden Besucherstamm auf, Kooperationen mit Schulen machen sich gut in Förderanträgen und ermöglichen auch teils Förderungen erst, es gibt einen fruchtbaren, fachlichen Austausch mit den Fachlehrer/innen.
Für einen durchschnittlichen Lehrer gibt es allerdings viele Hindernisse, die einem Museumsbesuch im Wege stehen. Der Besuch muss den Eltern kommuniziert werden, Gelder müssen eingesammelt werden, Dienstreiseanträge geschrieben werden, Reiseplanungen gemacht werden, es muss Zeit während der Unterrichtszeit vorhanden sein, manchmal müssen auch Beratungsgespräche mit Eltern zur Kostenübernahme geführt werden und so weiter und so fort. Und dann muss das Ganze auch noch irgendwie inhaltlich passen. Oft ist das alles viel zu viel Aufwand dafür, mit einer unruhigen und desinteressierten 8. Klasse einmal durch ein Museum zu gehen und dabei einen Arbeitsbogen zu bearbeiten, dessen pädagogischer und didaktischer Nutzen dann auch noch manchmal fraglich ist.
Alternative Vermittlungs- und Bildungsangebote sind dabei sehr hilfreich, wir helfen Ihnen aber auch dabei, überhaupt erst mit den Schulen ins Gespräch zu gehen. Schulische Strukturen können sehr eigen sein, wir unterstützen Sie darin, die richtigen Ansprechpartner/innen zu finden, Kontakte aufzubauen, herauszufinden, was die Schulen in Ihrem Einzugsbereich eigentlich brauchen und wollen.
Didaktische Begleitung
Wir beraten und unterstützen Sie in Fragen der Bildung und Vermittlung bei der Ausarbeitung neuer Ausstellungen und Ausstellungsteile
Viel zu oft werden bei neuen Planungen die Fragen der Vermittlung nicht bedacht. Das führt manchmal zu übermäßig reduzierten oder textlastigen Ausstellungen, zu Ausstellungen, in denen wichtige Exponate so platziert sind, dass sie nur von einzelnen Besucher/innen betrachtet werden können aber nicht von Gruppen, in denen Eltern ihre Kinder immer wieder heben müssen, um ihnen Dinge zu zeigen, oder in denen stimmungsvolle Texte und Musik aus Lautsprechern Führungen übertönen und ruhige Arbeit mit Gruppen unmöglich machen.
Doch die Aufgaben eines Museums sind nicht nur das Sammeln, Bewahren, Forschen und Ausstellen sondern eben auch das Vermitteln. Wenn Vermittlung bei der Ausstellung gleich mitgedacht wird, unterstützt das die Nachhaltigkeit Ihrer Ausstellung und macht sie fit für die Zukunft.
Unterstützung bei Förderung
Wir beraten und unterstützen Sie bei der Einwerbung von Geldern und dem Ausfüllen von Förderanträgen.
Gelder einzuwerben scheint oft wie eine große, kaum zu bewältigende Aufgabe. Es fängt schon damit an, bei welcher Stiftung man sich überhaupt bewirbt. Welche gibt es eigentlich? Was sind deren Förderbedingungen? Was genau ist ein Eigenanteil und was bedeutet „valorisierte ehrenamtliche Arbeit“? All diese Fragen und noch viele mehr hatten wir bei unseren ersten Förderanträgen. Sie müssen damit nicht alleine umgehen, wir helfen Ihnen, durch die Klippen der Bürokratie hindurchzukommen und Ihren Förderantrag zu einem Erfolg zu führen.